Leistenbruch OP: Offene Verfahren
Im Hamburger Hernien Centrum bevorzugen wir minimalinvasive OP-Methoden. Jedoch sind diese nicht in allen Fällen ratsam. So etwa nach größeren Voroperationen am Unterbauch oder Darm mit Verwachsungen. In diesen Fällen empfehlen wir die offene OP nach Lichtenstein. Auch bei großem Leistenbruch (oder Hodenbruch) ist die Lichtenstein-Technik auch empfehlenswert.
Eventuell im Bruchsack befindliche Bauchorgane, wie zum Beispiel eine Darmschlinge, werden zunächst vorsichtig zurück in die Bauchhöhle in die richtige Position geschoben. Dann wird die Bruchlücke der Bauchwand mit einem Kunststoffnetz sicher verschlossen und stabilisiert. Die Bauchwand ist bereits nach einigen Tagen wieder voll belastbar.
In unserem Hernienzentrum in Hamburg operieren wir viele Menschen im höheren Alter. Auch für sie kann eine offene OP nach Lichtenstein geeignet sein, da sie in örtlicher Betäubung möglich ist. Zudem ist diese Form der Leistenbruch-OP auch sehr hochbetagten Patienten mit schweren Begleiterkrankungen zumutbar.
Jedoch ist wichtig zu wissen, dass die Lichtenstein Operation für Schenkelbrüche nicht geeignet ist. In diesem Fall sind aus anatomischen Gründen immer minimalinvasive Verfahren vorzuziehen.
Ein Leistenbruch kommt meist im mittleren Lebensalter vor. Doch auch Jüngere sind betroffen. Sofern es sich um einen kleineren Bruch handelt, operieren wir jüngere Patienten ebenfalls nach dem Shouldice-Verfahren.
In diesem Fall wird der Leistenbruch mit einem Nahtverschluss der Bauchwandschichten behoben. Falls sich Organe im Bruchsack befinden, werden diese zurück in die Bauchhöhle geschoben. Daraufhin wird die Bruchlücke verschlossen. Die OP ist in örtlicher Betäubung möglich.
Das Wiederholungsbruchrisiko ist verglichen mit den Netzverfahren deutlich erhöht – um fünf Prozent gegenüber weniger als einem Prozent nach fünf Jahren. Das haben unsere eigenen Nachuntersuchungen ergeben.
Bei der Leistenbruch-OP mit Nahtverschluss ist die Bauchwand etwa nach sechs Wochen wieder maximal belastbar.
Die Shouldiceoperation ist für Schenkelbrüche nicht geeignet.
Leistenbruch OP in örtlicher Betäubung
Die offenen Operationen (Lichtenstein und Shouldice) bieten wir in unseren Partner-Kliniken in Hamburg auch in örtlicher Betäubung an. Die Betäubung erfolgt nicht über das Rückenmark. Wir betäuben nur die betroffene Leistenregion per Lokalanästhetikum. Auf Wunsch verabreichen wir zusätzlich ein Schlafmittel.
Die Lokalanästhesie hat von allen Narkoseverfahren die geringsten Risiken. Sie können – und sollten sogar – sofort nach der Leistenbruch-Operation aufstehen, essen und trinken.
Die örtliche Betäubung empfiehlt sich besonders bei hochbetagten Patientinnen und Patienten. Neben dem Leistenbruch kommen hier häufig verschiedene Begleiterkrankungen mit Narkoserisiken hinzu. In örtlicher Betäubung ist auch dann eine sichere Leistenbruch-OP möglich.