Wann ist bei einer Rektusdiastase eine OP ratsam? Um das objektiv und für Betroffene transparent zu beurteilen, haben Bauchwand-Spezialisten, unter Beteiligung der Ärzte des Hamburger Hernien Centrums, eine Klassifikation der Rektusdiastase erstellt. Erfasst werden dabei die Breite des Spalts, die Position der Rektusdiastase und die Beschaffenheit der Haut. Zusätzlich sind die Anzahl der vorangegangenen Schwangerschaften sowie eventuelle zusätzlich vorhandene Hernien wichtige Kriterien.
Eine ausgeprägte Rektusdiastase lässt sich insbesondere im Liegen gut ertasten. Um eine Rektusdiastase aber eindeutig zu klassifizieren und die OP-Frage fundiert zu beantworten, ist der Ultraschall das Mittel der Wahl.
Im Folgenden unterscheiden wir die Rektusdiastase nach drei Schweregraden. Eine OP sollte aus ärztlicher Sicht erst ab einer Rektusdiastase zweiten Grades (breiter als 3cm) in Erwägung gezogen werden und bedarf auch dann einer genauen Abwägung. Oftmals ist ein schonender minimal-invasiver Eingriff möglich und sinnvoll – auch falls zusätzliche Bauchwandhernien vorliegen. Im Hamburger Hernien Centrum setzen wir in diesen Fällen auf die MILOS bzw. eMILOS OP. Diese sehr schonende endoskopische OP-Methode wurde von unserem Chefarzt Dr. Wolfgang Reinpold und Team in Hamburg entwickelt und hat sich mittlerweile weltweit etabliert.
Bei sehr starker Ausprägung (Grad 3, Spaltbreit 5 cm und mehr) empfiehlt sich ein kombiniertes Verfahren, das gemeinsam von Bauchwand-Spezialisten und plastischen Chirurgen durchgeführt wird. Bei beiden Verfahren sollten eventuelle Hernien im gleichen Eingriff mitversorgt werden.
Hinweis: Hier handelt es sich um eine knappe, für Patientinnen und Patienten verfasste Zusammenfassung der Einteilung einer Rektusdiastase in die verschiedenen Schweregrade und die entsprechende Ableitung von Therapieempfehlungen. Da uns immer wieder Nachfragen nach umfassenderen Informationen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen erreichen, stellen wir auch diese gern zur Verfügung. Hier geht es zur englischsprachigen Publikation der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) und der International Endohernia Society (IEHS) – unter Beteiligung unserer Experten:
>>> Classification of Rectus Diastasis— A Proposal by the German Hernia Society (DHG) and the International Endohernia Society (IEHS)