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Hernien gehören nicht nur in Deutschland zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen. Während die Behandlung hierzulande meist unkompliziert, routinemäßig und vor allem rechtzeitig erfolgt, fehlt es in den ärmeren Teilen der Welt an notwendigen Ressourcen für eine flächendeckende, professionelle Versorgung.

Hier wollen wir helfen! Mit seinem langjährigen persönlichen Engagement möchte Dr. Wolfgang Reinpold, Chefarzt des Hamburger Hernien Centrums, dazu beitragen, die Hernienversorgung weltweit zu verbessern. Im Rahmen regelmäßiger humanitärer Hernienmissionen in Asien, Afrika und vor allem in Lateinamerika ermöglicht er Bedürftigen kostenfreie Operationen und fördert die Ausbildung einheimischer Chirurgen.

hernienmissionen

Hintergrund: Globale Herausforderungen in der Hernienversorgung

Hernien sind Risse bzw. Löcher, die an natürlichen Schwachstellen der Bauchwand auftreten. Dadurch können Gewebe oder Organe nach außen treten, was zu der typischen sichtbaren Vorwölbung führt. Besonders häufig ist der Leistenbruch, aber auch Nabel- und Narbenhernien sind sehr weit verbreitet. In der Regel werden Hernien operativ mit einem Kunststoffnetz versorgt – bei uns mit schonenden, oft minimal-invasiven Methoden. Auch wenn eine Hernie zwar selten ein Notfall ist, ist eine rechtzeitige OP wichtig. Denn Hernien heilen nie von selbst und unbehandelt können sie zu schweren Komplikationen führen.

Nahezu immer werden bei einer Hernien-OP Kunststoffnetze eingesetzt, die den Bruch dauerhaft verschließen und das Risiko eines Wiederholungsbruchs minimieren. Doch was für uns tägliche Routine ist, ist in anderen Regionen der Welt längst noch kein medizinischer Standard. Gründe sind unter anderem:

  • Fehlendes chirurgisches Know-how: In vielen Ländern mangelt es an ausgebildeten Chirurgen – insbesondere in ländlichen Regionen. Zudem sind lokale Chirurgen oft wenig spezialisiert und nicht oder nur unzureichend in den modernen Methoden der Hernienchirurgie ausgebildet.
  • Finanzielle Hürden: Während die Operationskosten zwar teilweise durch staatliche Gesundheitssysteme abgedeckt sind, müssen Medizinprodukte wie die bei Hernien unverzichtbaren Kunststoffnetze von Patienten privat bezahlt werden. Diese Kosten sind oft unerschwinglich – insbesondere für Patienten, die aufgrund ihrer Hernie arbeitsunfähig geworden und entsprechend bereits in existenzielle Not geraten sind.

Unsere Hernienmissionen

Mit seiner Erfahrung und Expertise auf dem Gebiet der Hernienchirurgie möchte Dr. Reinpold vor allem Menschen in unterversorgten Regionen helfen und ihnen Zugang zu einer modernen Versorgung ermöglichen. Die Eckpfeiler seiner humanitären Hernienmissionen sind:

  1. Kostenfreie Operationen für Bedürftige: In Ländern mit eingeschränktem Zugang zu chirurgischer Versorgung behandelt Dr. Reinpold in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Experten und den lokalen Teams eine Vielzahl von Patienten – meist innerhalb weniger Tage. Häufig handelt es sich dabei um sehr komplizierte Fälle, etwa wenn die Hernien schon sehr groß oder im schlimmsten Fall bereits eingeklemmt sind
  2. Schulung lokaler Chirurgen: Im Mittelpunkt stehen Techniken, die häufig benötigt werden und unter einfachen Bedingungen sicher durchgeführt werden können. Dazu zählt insbesondere die offene Leistenbruchoperation nach Lichtenstein. Ergänzt wird dies durch die Einführung moderner Verfahren wie der von Dr. Reinpold und Team selbst entwickelten MILOS-OP. Damit können auch große Hernien mit kleinen Schnitten versorgt und für Patienten belastendere Eingriffe vermieden werden.

Beispiele: Paraguay 2023 und Brasilien 2024

  • Paraguay 2023: Während dieser Mission behandelte Dr. Reinpold zusammen mit einem internationalen Team in nur vier Tagen 55 mittellose Patienten. Neben den Operationen lag der Fokus auf der Ausbildung einheimischer Chirurgen. Die paraguayische Gesundheitsministerin würdigte dieses Engagement persönlich.
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  • Brasilien 2024: In Rio de Janeiro stand die Schulung der lokalen Fachkräfte – insbesondere in der innovativen MILOS-Methode – im Fokus. Hier unterstützte auch Dr. Sergio Roll, der das Verfahren von Reinpold in Hamburg gelernt hat und mittlerweile zu den MILOS-Pionieren in Brasilien gehört.
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  • Mexiko 2024: Eine weitere Hernienmission führte Dr. Reinpold 2024 in das mexikanische Guadalajara. Während Guadalajara selbst zu den medizinischen Zentren des Landes zählt und eine vergleichsweise gute Infrastruktur bietet, bleiben umliegende ländliche Gebiete in puncto Gesundheitsversorgung stark unterversorgt. Insbesondere aus solchen, benachteiligten Regionen kamen die Patienten, die im Rahmen unserer Hernienmission kostenlos und professionell versorgt wurden. So wie der Patient im Bild, dessen riesige Narbenhernie erfolgreich operiert wurde
Hernienmission Mexiko